Das Jahr 2024 ist nun 7 Tage alt.
Jeder von uns steht zu Beginn des neuen Jahres an einem anderen Ausgangspunkt.
Jeder von uns hat seine eigenen Wünsche, Vorsätze, Träume, Sorgen und Herausforderungen. Meine persönliche Herausforderung für dieses Jahr ist ein Generalputz meiner Seele, alles andere wird daraus erwachsen... hoffe ich. Während ich in den letzten Wochen oft auf meinem Lieblingsplatz im Wohnzimmer auf dem Sofa sitze, eingekuschelt in eine warme Decke und all meine innersten Gedanke in mein Tagebüchlein schreibe, erlebe ich oft ein Wechselbad der Gedanken und Gefühle. Die Turbulenzen in meinem Inneren reichen von erschöpft, traurig und desillusioniert über wehmütig, sehnsüchtig und melancholisch bis hin zu verträumt, hoffnungsvoll und freudig. Es ist nicht leicht diese Turbulenzen richtig zu ordnen und sich nicht von ihnen leiten zu lassen, mein Leben nicht von diesen Turbulenzen bestimmen zu lassen. Auf meiner Suche nach innerer Ruhe und Seelenentgiftung stieß ich auf das berühmte Lied von Dietrich Bonhoeffer: "Von guten Mächten wunderbar geborgen". Dieses Lied ist eigentlich nicht neu für mich, ich kenne es tatsächlich schon seit Jahrzehnten, habe es in meiner Jugendzeit oft gehört und gesungen und auch im Gemeindeleben begleitet es mich häufig. Doch wie ist es manchmal im Leben? Man sieht oder hört etwas gefühlt schon 100 mal bevor man es schließlich richtig wahr nimmt.
So erging es mir mit diesem Lied. Als wir das Lied heute morgen im Gottesdienst sangen, schwang alles in mir mit. Ich war zutiefst berührt und die Wort eröffneten sich mir plötzlich noch einmal ganz neu. Dietrich Bonhoeffer schrieb diesen Text damals, im Jahr 1944, als Häftling der Gestapo, es war sein letzter Theologischer Text vor seinem Tod im April 1945. Ich musste an Dietrich Bonhoeffer denken und habe mich gefragt wie es ihm zu der Zeit innerlich wohl ergangen sein muss? Welche Gefühle müssen sein innerstes immer wieder gepackt und geschüttelt haben? Ich kann wahrscheinlich nur im Ansatz ein wenig erahnen. Und doch hat er Trost gefunden. Er schrieb über Geborgenheit und das er sich behütet fühlt, er hat den neuen Tag getrost erwartet, denn er wusste das Gott da ist. Das war sein Fokus, sein Trost, seine Ruhe und sein Frieden:
" Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag. "
Mit dieser Gewissheit in seinem Herzen, trotz seiner schlimmen Lebensumstände, fand er die Kraft zum Trost für viele Menschen zu werden. Über seinen Tod hinaus trösten seine Worte nun schon seit vielen Jahrzehnten viele Menschenherzen und geben ihnen Kraft, weil er selber die Quelle seiner Kraft gefunden hat.
Deshalb möchte ich Dir und mir, mit meinen Gedanken und dem Text von Dietrich Bonhoeffer, Mut für das kommende Jahr zusprechen:
Egal in welcher Lage du dich befindest, ob du Mutlos oder Hoffnungsvoll, Sorgenvoll oder Lebensfroh, Traurig oder voller Zuversicht bist: Du darfst dich geborgen Wissen, denn Gott ist da! Immer! Er ist absolut unveränderlich. Auch wenn sich um uns herum alles ändert, Gott bleibt immer derselbe!
Du bist ihm wichtig.
Alles liegt in seiner Hand.
Sei gesegnet für das Jahr 2024 ❤️
Deine Viktoria
1. Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar,
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.
2. Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.
3. Und reichst du uns den schweren Kelch, den bittern
des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.
4. Doch willst du uns noch einmal Freude schenken
an dieser Welt und ihrer Sonne Glanz,
dann wolln wir des Vergangenen gedenken,
und dann gehört dir unser Leben ganz.
5. Laß warm und hell die Kerzen heute flammen,
die du in unsre Dunkelheit gebracht,
führ, wenn es sein kann, wieder uns zusammen.
Wir wissen es, dein Licht scheint in der Nacht.
6. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so laß uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.
7. Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag.
Gott ist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiß an jedem neuen Tag.
Dietrich Bonhoeffer
Liebe Vicky, Danke für deine Worte! Ja, dieses Lied hat soviel in sich, und berührt mich auch immer. Wie schön ist es zu wissen, dass man immer geborgen ist...man muss es nur nicht vergessen in den Trubel des Alltags. Liebe Grüße, Johanna