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AutorenbildViktoria Egert

Emotionsdecke 2025



Das Jahr 2025 war noch sehr jung, als ich wieder einmal eine meiner schlaflosen Nächte hatte. Immer wenn ich nicht schlafen kann, versuche ich mir meine Zeit mit schönen Gedanken oder Planungen zu vertreiben, bis meine Augen sich wieder vor Müdigkeit schließen. In dieser Nacht lag ich also auch wieder wach und dachte über das vor mir liegende und das vergangene Jahr nach. Ich bin Prinzipiell niemand, der sich feste Ziele steckt und schon gar nicht zum Jahresbeginn, das setzt mich nur unnötig unter Druck und unter Druck bin ich nicht Leistungsfähig. Ein Ziel zu haben bedeutet für mich, ich MUSS etwas erreichen! Ich bin der Typ Mensch der etwas beginnt, wenn es ihm wichtig erscheint. Das kann auch mitten im Jahr an einem Mittwoch dem 26. passieren... Also nicht am Jahresanfang, nicht an einem ersten oder einem Montag. Ich beginne dann, wann es mir gefällt und ich es für richtig halte, weil ich es DARF! Weil ich mich in dem einen Moment entscheide dass eine Ernährungsumstellung genau jetzt gut und richtig für mich ist, das genau jetzt dieses oder jenes Projekt gestartet werden kann und ich bereit dazu bin. Es ist das MUSS und DARF, dass generell den entscheidenden Unterschied für mich macht, ob ich etwas beginne oder nicht und ob ich durchziehe was ich begonnen habe .

Naja, jetzt bin ich etwas abgeschweift... Ich lag also da und dachte noch über das Gespräch zwischen meinem Mann und mir nach, das wir am Abend zuvor geführt hatten: Ich fragte ihn, wie er das Jahr 2024 für sich betiteln würde und er, der eigentlich immer positiv denkt, sagte "2024 kann für mich weg, es war kein Gutes Jahr." Ich hatte mit dieser Antwort schon gerechnet, denn er hatte Krankheitstechnisch tatsächlich ein schweres Jahr das sehr an ihm genagt hatte. "Ja," sagte ich "so würde ich es auch am liebsten betiteln. Es war auch für mich ein Trauriges, Kräftezehrendes und schweres Jahr. Aber es gab auch sehr schöne Dinge in dem Jahr, oder?" fragte ich ihn. "Ja natürlich. Aber diese dunklen Ereignisse prägen die Gedanken so sehr, dass sie alles positive überschatten." Da war ich total bei ihm. So zählte ich in dieser schlaflosen Nacht mal alle prägenden Ereignisse - negativ und positiv - auf und kam zum Schluss, dass beides eigentlich gleich wog, aber das dunkle haftete stärker an mir als das helle.

In dem Augenblick, in dieser schlaflosen Nacht, fasste ich einen Entschluss: Ich wollte das Jahr 2025 auf irgendeine Art und Weise Gefühlstechnisch dokumentieren um am 31.12.2025 sehen zu können wie das Jahr wirklich war.

Was prägt ein Jahr so sehr, dass die Gefühle einem etwas verfälschtes Vorgaukeln und welche Gefühle | Emotionen begleiten mich tatsächlich in 2025?




Ich lag da in der Dunkelheit und dachte nach und dachte nach... und irgendwann fiel mir etwas ein:

Im Dezember hatte ich mir für ein Shooting Hexagons bestellt. Leider konnte ich sie gar nicht brauchen, weil sie viel zu groß waren. Als ich sie bestellte, hatte ich noch gar keine Ahnung von Patchwork und dachte, die Inch-Zahl bezieht sich auf den Durchmesser eines Hexagons (Hahaha, ich schüttel noch heute lachend den Kopf über mich und meine fehlende Logik). Weit gefehlt, denn die Inch-Zahl bezieht sich immer auf die Seitenlänge eines Hexagons, was ja auch total logisch ist. Da ich 2 Inch große Schablonen bestellt hatte, war ein Hexagon also doppelt so groß als ich es eigentlich bräuchte.

Zum Wichteln hatte ich dann noch Diamonds geschenkt bekommen, bei denen ich auch nicht wusste was ich mit denen anstellen sollte, weil sie so klein waren... Doch plötzlich dachte ich, was ist denn wenn die Seiten der Diamonds genau an die Seiten der Hexagons passen? Dann könnte ich doch den Gefühlen | Emotionen Farben geben und jeden Tag ein Hexagon annähen! Das würde mit den Diamonds dazwischen doch bestimmt eine schöne Pachworkdecke ergeben, die die Emotionen im Jahr 2025 sorgfältig dokumentiert?

Über dieser interessanten Idee schlief ich dann schließlich ein.




"Es gibt keine Zufälle!"

Hier bewahrheitete es sich wieder einmal. Alles fügte sich auf einmal perfekt zusammen... Die Diamonds passten 100% an die Hexagons!!! Und die Idee reifte langsam zu einem Plan.

Zuerst setzte ich mich hin und überlegte, wie ich die Decke gestalten wollte. Ich rechnete aus wieviele Hexagons ich bräuchte und wie ich sie aneinander Nähen wollte, damit es am Ende eine schön Proportionerte Decke gab, ich teilte meine Emotionen in 5 verschieden Farben ein und entschied nach den Stoffresten, die ich noch in meinem Stoffschränkchen hatte.



Wie entscheide ich meine Emotionen?

Selbstverständlich durchlebt man am Tag manchmal mehrere Gefühlsebenen oder hat mehrere Emotionen die man betiteln könnte. Ich stelle mir am Ende des Tages die Frage, ´welche Emotion hat überwogen´. Was hat diesen Tag ausgemacht? Was war die prägnanteste Emotion, die ich festhalten möchte.

Ein kleines Beispiel: Ich hatte vergangene Woche ein Vorstellungsgespräch bei dem ich auch direkt eine Zusage bekommen habe. Ich war Überglücklich und konnte mein Glück kaum fassen. Nachmittags rief Kind 5 mich von der Schule an und machte erst ein wenig Smalltalk mit mir, bevor er mich fragte: "Mama, welche Farbe hat deine Decke bis jetzt eigentlich?" Ich sagte ihm: "Bisher ist fast nur beige drin, 1x rot und 1x grün. Warum fragst du?" "Dann kannst du heute wieder rot wählen." Ich dachte mir nur `sehr schlaue Einleitung` und fragte ihn: "Was genau hast du ausgefressen?" "Ich habe 1x einen unnötigen Verhaltenstadel und 1x Hausaufgabentadel."

Natürlich habe ich mich darüber geärgert dass er wieder einemal beim Unfug machen erwischt worden ist und zum wiederholten mal seine Berichtigung nicht mitgenommen hat, aber an diesem besagten Tag war für mich die Freude größer als der Ärger, deshalb hat das Hexagon an dem Tag die Farbe Rosa erhalten. So entscheide ich täglich bewusst, welche Emotion die prägendste war und verewige sie. Zudem notiere ich mir auf der Rückseite immer das Datum und in kurzen Worten das Ereignis, dass mich zu dieser Farbe gebracht hat.



Was ich auch gerne mache, wenn ich Abends etwas mehr Zeit habe: Ich arbeite von jeder Farbe ein paar Hexagons vor, so dass ich an Tagen, wo ich weniger Zeit habe, einfach die richtige Farbe wählen und annähen kann ohne durch die Vorbereitung des Hexagons noch viel Zeit zu verlieren. Genauso arbeite ich schon immer ein paar Diamonds vor, denn die werden ja auch jeden Tag mit angenäht. Die vorgefertigten Teil kommen dann in eine Kiste und werden nach Bedarf einfach genutzt.



Natürlich ist es wahnsinnig viel Arbeit all die Hexagons und Diamonds erst vorzubereiten und dann alles akkurat von Hand aneinander zu nähen, aber diese Arbeit hat auch etwas sehr entspannendes und beruhigendes und ich sehe schon die fertige Decke vor meinem geistigen Auge, die, wenn sie fertig ist, einmal mein ganzes Jahr erzählen wird. Diese Vorstellung finde ich so spannend und inspirierend, dass ich guter Hoffnung bin, dieses Projekt durchzuziehen. Ich darf diese Idee in aller Ruhe ausreifen lassen, denn niemand drängt mich dazu. Das ist wichtig für meinen persönlichen Erfolg.

Über das Ende, also den Rand, das Binding und das Quilten der Decke habe ich mir noch gar keine Gedanken gemacht, da habe ich auch sehr sehr großen Respekt vor, wenn nicht sogar ein klein wenig Angst. Aber da werde ich mir zur Not professionelle Beratung holen, damit ich am Ende die Arbeit nicht zerstöre.

Reden wir zum Schluss doch nochmal ganz kurz über das Schema, dass ich mir erarbeitet habe:



Ich werde mit insgesamt 377 Hexagons arbeiten, weil ich zusätzlich zu den 365 Tagen noch jeden Monat mit einem bestickten Hexagon markieren will. So kann ich die einzelnen Monate besser erkennen.

Bei der Auswahl der Stoffe war es mir wichtig, dass entweder der Grundton des Stoffes farblich die gewählte Emotion darstellt, oder aber wenn der Grundton weiß ist, das Motiv farblich die richtige Emotion darstellt.

Als Beispiel Beige: Der Grundton ist beige, dann dürfen Motive in anderen Farben drauf sein. Der Grundton ist weiß, dann muss das Motiv beige sein.

Das habe ich so entschieden, weil ich mit den vorhandenen Stoffen aus meinem Vorrat arbeite, ich wollte nicht extra noch Stoffe einkaufen sondern zuerst alles verbrauchen was mein Schränkchen hergab. Deshalb habe ich meine Farbwahl so getroffen.


Ich denke, ich habe das wichtigste nun festgehalten.

Vielleicht fühlt sich jemand von euch auch dazu inspieriert so eine "Emitionsdecke" zu kreiieren, dann würde ich mich riesig darüber freuen, wenn ihr mich daran teilhaben lassen würdet.


Ansonsten wünsche ich euch an dieser Stelle noch ein wunderbares, gesegnetes neues Jahr mit vielen schönen Momenten die Hoffnung spenden und Freude schenken.


In Liebe,

Viktoria Egert



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1 Comment


katrin glieder
katrin glieder
vor 4 Tagen

Das ist so eine grandios tolle Idee liebe Viktoria! Unglaublich schön! Das Ergebnis wird einfach zauberhaft ausschauen! Wow!

Ganz liebe Grüße und Guten Start ins neue Jahr nochmal 🫶🏼

Katrin

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